Dieser Kurs baut inhaltlich auf den Kursen Emotionsregulation in die Aphasietherapie integrieren und Strategien statt Hilfen – selbstwirksam statt hilflos! auf. Die dortigen Inhalte werden vertieft und die Umsetzung durch Visualisierungen wird intensiver eingeübt. Der Kurs kann aber auch unabhängig davon gebucht werden.
Sprachtherapeut:innen sind wichtige Bezugspersonen für neurologische Patient:innen, fühlen sich aber häufig unsicher, ob bzw. wie sie komplexe und abstrakte Themen, insbesondere rund um Krankheitsverarbeitung, ansprechen sollen. Hierbei können Visualisierungen helfen: Die eigenen Gedanken werden überSICHTlicher, die Ressourcen werden SICHTbar, eine individuell passende Metapher für die momentane Situation kann neue SICHTweisen ermöglichen.
Die Teilnehmer:innen lernen, wie sie mit Hilfe von bewusst einfachen, selbst gezeichneten Bildern (Sketchnotes) Patient:innen aller Störungsbilder und Schweregrade zu einem tieferen Verständnis ihrer Störung und ihrer Situation und zu neuen Einsichten, Bewertungen und Perspektiven verhelfen können.
Mit vielen praktischen Übungen wird gezeigt, wie persönliche, abstrakte und komplexe Inhalte (z.B. das Ausmaß der Störungen, der bisherige Krankheitsverlauf, soziale Isolation, Fixierung auf Fehler oder Schwarz-Weiß-Denken) ausgedrückt werden können. Die Teilnehmerinnen werden zu einem kreativen Übertrag auf ihre eigenen Fälle inspiriert und angeleitet und erhalten in Kleingruppen die Gelegenheit, auszuprobieren und im Austausch von den Ideen anderer zu profitieren und eigene, überraschend neue Ideen zu entwickeln. Anhand von konkreten Fallbeispielen wird verdeutlicht, wie der Erkenntnisprozess interaktiv und lebendig mit den Patienten zusammen gestaltet werden kann.
Wir freuen uns auf die Kreativität und sprühenden Ideen der erfahrenen Sketchnoterin und Logopädin Ayoka Kaiser, die zusammen mit Dr. Gabriele Scharf-Mayer das Seminar mit ihren Inspirationen bereichern wird. Durch die gemeinsame Leitung zweier Referentinnen erklärt sich die etwas höhere Kursgebühr.